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Das Apostolische Glaubensbekenntnis (Apostolikum)

Schon sehr früh, im 2. Jahrhundert, sah sich die aus der Jüngerschaft Jesu und seiner Apostel kraft des heiligen Geistes gewachsene Kirche veranlasst, den christlichen Glauben in kurze Worte zusammenzufassen. Aus den biblischen Aussagen wurde ein Extrakt des Glaubens formuliert - das Apostolische Glaubensbekenntnis. Mit diesem kann die Kirche und jeder Christ, insbesondere anlässlich der Taufe und auch vor der Welt ein kurzes Zeugnis des Glaubens geben.

Nach der Übersetzung der evangelisch-lutherischen Reformation lautet es:

 

I. Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden.

 

II. Und an Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, unsern Herrn,

der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria,

gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,

niedergefahren zur Hölle,1

am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel,

sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters,

von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.

 

III. Ich glaube an den Heiligen Geist,

eine heilige christliche2 Kirche, die Gemeinde3 der Heiligen,

Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches4 und ein ewiges Leben.

Amen

 

Dazu Martin Luthers Erklärungen aus seinem Kleinen Katechismus:

Zu I.

„Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat und noch erhält;

dazu Kleider und Schuh, Essen und Trinken, Haus und Hof, Weib und Kind, Acker, Vieh und alle Güter; mit allem Notwendigem und Nahrung des Leibes und Lebens mich reichlich und täglich versorget;

wider alle Gefahr beschirmet und vor allem Übel behütet und bewahret;

und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohn all mein Verdienst und Würdigkeit; des alles ich ihm zu danken und zu loben und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin. Das ist gewißlich wahr.“

Zu II.

„Ich glaube, dass Jesus Christus, wahrhaftiger Gott, vom Vater in Ewigkeit geboren und auch wahrhaftiger Mensch von der Jungfrau Maria geboren, sei mein HERR,

der mich verlorenen und verdammten Menschen erlöset hat, erworben, gewonnen von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels; nicht mit Gold oder Silber, sondern mit seinem heiligen, teueren Blut und mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben;

auf dass ich sein eigen sei und in seinem Reich unter im lebe und ihm diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit, gleichwie er ist auferstanden vom Tode, lebet und regieret in Ewigkeit. Das ist gewißlich wahr.“

Zu III.

„Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen HERRN, glauben oder zu ihm kommen kann, sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten;

gleichwie er die ganze Christenheit auf Erden beruft, sammelt, erleuchtet, heiliget und bei Jesus Christus erhält im rechten einigen Glauben; in welcher Christenheit er mir und allen Gläubigen täglich alle Sünden reichlich vergibt und am Jüngsten Tag mich und alle Toten auferwecken wird und mir samt allen Gläubigen in Christus ewiges Leben geben wird. Das ist gewißlich wahr.“

 

weiter: Nizänisches Glaubensbekenntnis

 

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Hinweis auf das Büchlein "Was Christen glauben" von Detlef Löhde, Verl. Lutherische Buchhandlung Harms, 29393 Groß Oesingen

 

 

 

1Entgegen der wörtlichen Übersetzung des ursprünglich lateinischen Textes ist 1971 mit der römisch-katholischen Kirche als gemeinsame deutsche Textfassung vereinbart worden: „hinabgestiegen in das Reich des Todes“

2Die römisch - katholische Kirche bekennt „eine heilige katholische Kirche“; „katholisch“ bedeutet jedoch übersetzt nur „allgemein“.

3Der seit 1971 vereinbarte Text spricht von „der Gemeinschaft der Heiligen“

4Entgegen der wörtlichen Übersetzung des ursprünglich lateinischen Textes ist 1971 mit der römisch-katholischen Kirche als gemeinsame deutsche Textfassung vereinbart worden: „Auferstehung der Toten“