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Ins Netz gegangen - "Wikileaks" Julian Assange ein Internet-Märtyrer? / von Dr. Horst Neumann

Ein neuer Krieg ist damit entbrannt. Er spielt sich in zwei Welten zugleich ab: Analog mit einer körperlichen Verhaftung und digital mit einer wilden Jagd im Netz; denn die einen wollen die Website Assanges unter allen Umständen zerstören, die anderen wollen sie mit allen verbleibenden Möglichkeiten verbissen retten.

Julian Assange, der geheimnisvolle Gründer und Chef von Wikileaks und einer der meist gesuchten Männer am 7.12. um 9.30 Uhr in britischen Polizeigewahrsam genommen! Ist er der erste große Internet-Märtyrer der Geschichte? Hängen ihm politische Machthaber etwas an, um ihn in ihren Griff zu kriegen? Grund dazu hätten sie genug; denn Wikileaks hat sie entlarvt. Er hat hemmungslos ihre Verlogenheit ans Licht gezerrt und somit eine höchst peinliche Situation vor allem für die USA geschaffen. Er hat das Getue der Diplomatie entlarvt, das ins Gesicht freundlich, höflich, ernstnehmend tut und hintenrum das wahre Gesicht in Gestalt der wirklichen Meinung über Betroffene zeigt.

Assange ist bereit, mit allen Mitteln gegen seine Angreifer zurückzuschlagen. Sein Anwalt nennt - einem Bericht der Wochenzeitung 'Die Zeit' vom 9. 12.2010 S. 4 zufolge - den eventuellen Gegenschlag eine "thermonukleare Waffe". 'Die Zeit' kommentiert: "in dieser Affäre gehen Proportionen verloren, auf allen Seiten, hier rastet etwas aus."Die USA und Assange - beide überschätzen sich. Die Urgestalt der Sünde - wie die Bibel, Gottes Wort, diesen Tatbestand nennt - als maßlose Selbstüberschätzung und grenzenlose Machtgier bricht hier durch. Sie richtet sich gegen Andere, vor allem aber gegen Gott, weil sie jede Abhängigkeit von ihm und jede Verantwortlichkeit ihm gegenüber leugnet.

Dabei bleiben menschliche Tugenden auf der Strecke, die das vernünftige Miteinander ermöglichen sollen. Dazu gehören Vertraulichkeit, Ehrlichkeit, verantwortlicher Umgang mit dem Reden, Verschwiegenheit, Rücksichtnahme auf das Gemeinwohl, Selbstbeschränkung und Verzicht auf grenzenlosen Machtanspruch. Daran gebricht es allen Beteiligten!

Das Schlimmste an der ganzen Sache ist jedoch, daß dieses Geschehen keine Einzelerscheinung darstellt. Es handelt sich dabei vielmehr um die Spitze eines Eisbergs. Die Masse der Fäulnis liegt verborgen unter der Oberfläche. Deshalb muß es darum gehen, sich zu fragen, was bloß mit uns Zeitgenossen los ist.

Die Bibel ruft Menschen zur Umkehr von ihrem falschen, selbstzerstörerischen Weg auf einen Weg des ehrlichen friedlichen Miteinanders. Das geht jedoch nur unter Machtverzicht. Der aber ist aus eigener Kraft nicht zu schaffen. Dazu braucht es das Neuschaffen Gottes, der Menschen dadurch zu alternativem, zu neuem Tun befähigt

Das Jammern über all das Schreckliche hilft nicht weiter. Stattdessen brauchen wir das Hören auf den Umkehrruf Gottes und sein Angebot eines Neubeginns. Dann läßt uns die Wiki-Leaks-Affäre aus unserem alten Trott und alten Lied aufschrecken und ein neues Lied anstimmen, das in Gottes Zukunft weist...

Was ist da bloß los? Wir blicken in die Abgründe politischer Verlogenheit, die nun ohne sicheren Erfolg zu äußerst peinlichen Entschuldigungen führt, und in die nicht zu kontrollierende und dadurch sehr gefährliche mediale Macht, die Selbstüberschätzung.und Machtrausch eines Einzelnen bzw. einer weltweit operierenden Organisation ermöglichen.